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Die Geschichte von Vespertales

Über 1400 Jahre sind seit den Geschehnissen der Ultima-Serie vergangen…

Viele Jahrhunderte reicht die von Historikern dokumentierte Geschichte der Welt bereits zurück. Und noch älter sind die überlieferten Sagen und Legenden aus grauer Vorzeit. Lest hier über die Chroniken der Zeitalter Sosarias, der Welt von Vespertales. Ebenso findet ihr hier Berichte über noch nicht lang vergangene Ereignisse.


Die Welt Sosaria

Die Welt Sosaria wurde in der Frühzeit von den Menschen dominiert. Alle anderen Rassen, seien es Zwerge oder Elfen, fristeten aufgrund ihres geringen Anteils an der Bevölkerung ein Schattendasein. So kommt es, dass die Legenden aus der Frühzeit Sosarias fast ausschließlich von den Menschen, ihren Tyrannen und Königen handeln.

In jüngster Zeit haben sich diese Verhältnissen ein wenig geändert. Das Königreich Britannia, benannt nach seinem Gründer Lord British, bestimmt unter seinem weisen und gerechten Herrscher König Tane Jebor Schattenheim von Trinsic, nach wie vor die Geschicke des Kontinents.

Doch die verschiedenen Elfenvölker, das während der Minax-Kriege plötzlich aufgetauchte Volk der Zwerge, sogar die Dunkelelfen aus Noamuth'Yath, die Orks aus den Dornenlanden und selbst die frechen Goblins mischen sich immer mehr in die Geschichte Sosarias ein.


Von der Urzeit Sosarias

Von der Urzeit Sosarias

Äonen vor unserer Zeitrechnung, als das Universum noch jung und leer war, begab es sich auf einer der vielen durch die ätherische Leere schwebenden Welten, das erstes Leben entstand. Diese Welt trug den Namen Sosaria. Zwei Monde umkreisten das noch junge Sosaria, welche man später Trammel und Felucca nannte.

Eines der Lebewesen dieser Welt war eine Kreatur namens Zog.

Es gelang Zog, mit den Wisp, einer Rasse hochentwickelter, multidimensionaler Wesenheiten, Kontakt aufzunehmen, durch welche er Zugang zu einem mächtigen Zauber - genannt Armageddon - erlangte, der ihn in der Lage versetzte, alles Leben auf der Welt zu vernichten.

In seiner Ungestümheit sprach Zog diesen Zauber aus, und so verwandelte er das einst blühende Sosaria in eine leblose, kalte Welt, die erneut für fast endlose Zeit unbewohnt durch das Dunkel des Äthers glitt.

Aber das Schicksal entschied, dem Leben auf Sosaria noch eine Gelegenheit zur Bewährung zu geben, und so entwickelte sich irgendwann erneut Leben, das auch bis heute Bestand hat.

Der Urzeit folgte das Zeitalter der Dunkelheit…


Vom Zeitalter der Dunkelheit

Vom Zeitalter der Dunkelheit berichten nur wenige der alten Folianten in den Bibliotheken von Magincia. So ist es, das viele der Ereignisse, von denen ich hier berichte, auf Mythen und Legenden basieren. Doch wer weiß schon, wieviel Wahrheit in diesen alten Erzählungen zu finden ist…

Das Zeitalter der Dunkelheit und die Triade des Bösen

„Meine Ankunft im Lande Sosaria ereignete sich vor vielen Generationen. Schon vor langer Zeit konnte ich die Rätsel der Mondtore entschlüsseln, die mich aus meiner fernen Heimat hierher brachten, genau wie sie Dich nun hierher gebracht haben. Wie Du nur zu gut weißt, gehören wir, die wir durch die Mondtore nach Britannia kamen, nicht in diese Welt. Ich vermute, das wir vollkommen unberührt von den Auswirkungen der Zeit in diesem Lande sind. Doch denke immer daran: Obwohl wir scheinbar nicht altern, sind wir dennoch sterblich. Vor nicht allzu langer Zeit brachte mir meine Wertschätzung der Ordnung und des Friedens den Titel Lord British, Regent über den Stadtstaat Britian und schließlich nannte man mich König von Britannia. Unter meiner Führung erlangten das Land und seine Bewohner ungekannten Wohlstand und es wuchs und gedieh. Jedoch nicht ohne sich ständiger Herausforderungen der Kräfte des Bösen entgegengesetzt zu sehen“

- Lord British, in einem Brief an den Fremden aus einer anderen Welt

Seit jeher existieren auf Sosaria die sogenannten Mondtore, schimmernde Portale, die je nach Konstellation der beiden Trabanten Trammel und Felucca verschiedene Orte der Welt miteinander verbinden und bei seltenen Mondstellungen sogar Brücken zu fremden Welten öffnen. Wer diese Mondtore erbaut hat, und wann sie erbaut wurden, das wissen unsere Gelehrten bis heute nicht. Und so geschah es, das eines Tages ein Fremder von einer anderen Welt durch eines der Mondtore den Boden Sosarias betrat. Er traf auf einen Einheimischen, einen Waldläufer namens Shamino, welcher ihn British nannte, nach dem Ort den er als seine Herkunft angab. British erwies sich als ein hingebungsvoller Kämpfer für das Gute, und schon bald machte er es sich zur Aufgabe, Frieden und Ordnung in das von Kriegen und Intrigen zerrüttete Sosaria zu bringen. Viele schlossen sich ihm an, und schon bald gründeten er und sein Gefolge den Stadtstaat Britian.

Doch zur selben Zeit begann die Schreckensherrschaft eines Zauberers…

Mondain

Mondain, ein Mensch durch und durch von bösem und hinterhältigem Charakter, war der zweite Sohn des Erzmagiers Wolfgang, dem Herrn des Landes Akalabeth. Im Alter von 15 Jahren erschlug Mondain seinen Vater und Lehrmeister, um an die Macht der Unsterblichkeit zu gelangen. Durch finstere Rituale verwandelte er den Rubin seines Vaters in den Edelstein der Unsterblichkeit. Bei dieser Umwandlung nahm der Stein ein Abbild ganz Sosarias in sich auf, das alles enthielt, bis auf den Zauberer Mondain selbst. Von nun an war Mondain unsterblich und unverwundbar, da er nicht mehr Teil der Welt war, sondern unerreichbar außerhalb dieser stand. Nun beschwor er Heerscharen des Bösen, die aus den tiefsten Löchern und dunkelsten Verliesen hervorgekrochen kamen und Angst und Schrecken über Sosaria brachten. Durch seine teuflischen Experimente erschuf Mondain immer abstrusere Kreaturen, die er gegen die Bevölkerung Sosarias schickte. Zu seinen Kreationen zählen unter anderem die Orks und Goblins, die Echsenmenschen oder auch die Rattenmenschen. Niemand war in der Lage, sich Mondain entgegenzustellen, oder ihn gar aufzuhalten. Die einzelnen Stadtstaaten der Menschen schoben sich gegenseitig die Schuld für Mondains Machtergreifung zu, und ihre Streitereien machten es unmöglich, einen gemeinsamen Plan zum Sturz des Zauberers zu schmieden. Die Elfen verteidigten sich tapfer gegen die Horden der Finsternis, die in ihre Wälder einfielen, und ihre Magier setzten alles daran, die Schwachstellen Mondains zu erforschen, jedoch erfolglos.

So sollte Mondains Tyrannei eintausend Jahre lang andauern. Während dieser Zeit lernte er die Hexe Minax kennen, die seine Gespielin und Schülerin werden sollte.

Lord British gelang es schließlich mit Hilfe der Mondtore einen Mann von einer fremden Welt nach Sosaria zu holen, von dem er wusste, dass das Schicksal ihn für die Vernichtung Mondains bestimmt hatte. Der Fremden reiste mit Hilfe heute unbekannter Magie tausend Jahre in die Vergangenheit zurück, und stellte Mondain zu dem Zeitpunkt, an dem er das Ritual zur Umwandlung des Rubins gerade vollendet hatte. In einem Zweikampf besiegte der Fremde den Zauberer und zerschmetterte anschließend den Edelstein der Unsterblichkeit, welcher in tausende kleiner Scherben zerbarst. In jeder dieser Scherben befand sich nun ein identisches Abbild Sosarias, und die Legende besagt, dass die Welt auf der wir leben nur eine dieser vielen Weltenscherben ist, die alle im Laufe der Jahre, die dem zerbersten des Edelsteines folgten, ihre völlig eigene Geschichte und ihre eigene Gestalt entwickelten.

Minax

Doch die Zeit des Friedens in unserem Sosaria sollte nicht lange währen. Schon wenig Jahre nach Mondains Vernichtung verdichteten sich die Anzeichen, das erneut eine böse Macht ihren Fäden spinnt. Mondains Geschöpfe wurden wieder im Land gesehen, und die Bewohner Sosarias fürchteten, das der Zauberer zurückgekehrt sei. Doch es war nicht der Zauberer selbst, der die Kreaturen nun befehligte, sondern seine Gefährtin Minax. Minax hatte als Mondains Schülerin große magische Kraft erlangt und finsteres Wissen angesammelt. In den Jahren nach seinem Tod hatte sie Mondains Experimente im verborgenen weitergeführt, und schließlich gelangte sie in den Besitz von Kräften, welche die ihres Meisters sogar überragten. So brachte sie immer mehr und immer stärkere Kreaturen unter ihre Kontrolle und lies diese gegen die sosarischen Städte anrennen. Während dieser Zeit tauchte plötzlich im Norden des Kontinents ein Volk kleinwüchsiger, menschenähnlicher Wesen auf. Mit unglaublicher Verbissenheit erbauten sie trotz ständiger Angriffe von Minax' Horden innerhalb kürzester Zeit eine befestigte Stadt, die sie Minoc nannten. Sie selbst nannten sich „Zwerge“. Die Zwerge verteidigten ihre Stadt, als wäre sie das Letzte, was sie besäßen. Man hielt dieses kleinwüchsige Volk zunächst nur für eine neue Kreation der Hexe. Als man jedoch sah, das sich die Zwerge auf die Seite des Guten schlugen, und ebenso gegen die Geschöpfe des Bösen kämpften, verbrüderte man sich schnell mit diesen äußerst robusten, sturen und verbissen kämpfenden Wesen.

Der Krieg gegen Minax erschien verloren, als Lord British in einem letzten, verzweifelten Versuch der Rettung Sosarias, zum zweiten Mal den Fremden um Hilfe bat, der damals schon Mondain schlug. Lord British's Hilferuf wurde beantwortet, und nach schier endlosen Schlachten gegen Minax' Kreaturen gelang es dem Fremden schließlich, die Hexe zum Kampf zu stellen. Nach einer viele Tage andauernden Schlacht in Minax Turm, brachte er sie bis ans Ende ihrer Kräfte. Doch Minax wusste von ihrer bevorstehenden Niederlage, und sprach einen letzten Zauber aus, der ein schwarzes Mondtor erschuf. Durch dieses flüchtete sie. Die Hexe wurde nie wieder gesehen und mit ihr verschwanden auch die Heerscharen der Finsternis. Als man den nun verlassenen Turm durchsuchte, stieß man auf ihr Tagebuch. In diesem las man von der Existenz einer Kreatur - halb Lebewesen, halb Maschine - namens Exodus, dem gemeinsamen „Sohn“ von Minax und Mondain.

Exodus

Es folgten einige Jahre des Friedens. Die Wunden, die das Land von den eisernen Klauen der Hexe davon trug, verheilten. Doch immer noch lag eine bedrückende Atmosphäre über Sosaria. Die Hellseher prophezeiten eine neue, dritte Invasion des Bösen.

Etwa zwanzig Jahre nach Minax' Niederlage, erhob sich durch einen Vulkanausbruch in Mitten des Großen Ozeanes die Insel des Feuers. Eine gigantische Seeschlange bewachte diese Insel und vernichtete alle Schiffe, die sich ihr näherten. Shamino, Lord British's treuestem Gefolgsmann, gelang es schließlich, unbehelligt an der Seeschlange vorbei zu segeln. Er betrat die Insel und fand dort eine in den Berg geschlagene, unterirdische Festung vor, die er „Schloss Tod“ taufte. Später nannte man diesen Ort auch „Hythloth“. Shamino drang mit seinem Gefolge in das Verlies ein, um es zu kartographieren. Was er und seine Leute dort unten sahen, versetze sie in Angst und Schrecken, und es brauchte lange Zeit, bis sie ihren Verstand wiedererlangten. Erneut wurden überall im Land Mondains dunkle Kreaturen gesichtet, und schließlich fand man vor der Küste Britians ein Handelsschiff, dessen gesamte Besatzung von unbekannten Mächten auf grausamste Weise getötet wurde. An Deck dieses Schiffes stand mit Blut der Name „Exodus“ geschrieben. Und so kündigte sich die dritte Welle des Bösen an.

Mondain erschuf zu seinen Lebzeiten ein prächtiges Schloss für seinen „Sohn“, das sich in der ätherischen Leere, außerhalb von Sosaria befand. Dort reifte Exodus heran, um nun, am Höhepunkt seiner magischen Fähigkeiten angelangt, Einfluss auf Sosaria zu nehmen.

Durch die Vorzeichen alarmiert, rief Lord British erneut nach dem Fremden, der Sosaria bereits zweimal aus den Klauen des Bösen befreien konnte. Zusammen mit dem wieder genesenen Shamino, dem Waldelfen Aiy K'bar, und dem Zwerg Tharon Eisenbieger, gelang es dem Fremden schließlich, mit Hilfe der Magie der Wisp, Exodus' Schloss zu erreichen. In einem monumentalen Endkampf wurde Exodus getötet und das Böse endgültig vernichtet. Die Erschütterungen im Äther, die auf Exodus' Tod folgten, lösten gigantische Naturkatastrophen auf ganz Sosaria aus. Landstriche versanken im Meer und Berge erhoben sich. Als die Welt wieder zur Ruhe kam, vereinigten sich die Überlebenden unter Lord British's Führung, und stellten eine Armee auf, um die letzten, noch existierenden Kreaturen Mondains endgültig zu vernichten. Die meisten der Dienern der Triade flüchteten sofort zurück in die tiefen Höhlen und Verliese, aus denen sie gekommen waren. Wenige andere stellten sich den Armeen des Guten zum Kampf. Da es jedoch niemanden mehr gab, der sie befehligte und ihnen magische Kraft verlieh, wurden auch diese schnell zurückgedrängt. Sie zogen sich bald in einen Talkessel zurück, den sie jedoch aufgrund der landschaftlichen Begebenheiten leicht verteidigen konnten. Lord British sah, dass es mit jedem Tag, den seine Armee mit der Belagerung dieses Tales verbrachten, viele Tote auf Seiten seiner Soldaten gab, und ein Sieg über Mondains Geschöpfe erschien ohne sehr große Verluste nicht möglich. So befahl er seinen Zauberern, ihre Kräfte zu vereinen und ein magisches Feld zu erschaffen, das dieses Tal für alle Zeiten vom Rest Britannias isolieren sollte. Keine der Kreaturen des Bösen, die sich in diesem Tal festgesetzt hatten, sollte jemals wieder nach draußen dringen können. Und so geschah es, das eine magische Barriere um den Talkessel gewoben wurde, den man von nun an „Astoroth - Tal des Chaos“ nannte. Die Schlacht gegen das Böse schien geschlagen, wenn man es auch nicht völlig vernichten, sondern nur verbannen konnte. Sosaria sollte nun aufblühen und für viele Jahrhunderte in Frieden und Wohlstand leben.

Was nun folgte, war das Zeitalter der Erleuchtung


Zeitalter der Erleuchtung

Mit der Vernichtung von Exodus und der Isolation der letzten Geschöpfe Mondains, begann in Sosaria eine neue Zeitrechnung. Das sogenannte Zeitalter der Erleuchtung (Kurz: ZE). Es war eine Zeit, in der die Völker Sosarias weitestgehend in Frieden und Harmonie miteinander lebten, ohne sich größeren Bedrohungen oder Kriegen ausgesetzt zu sehen. Sosaria blühte und gedeiht unter der Herrschaft des Lord British und der Philosophie der Tugenden von Ordnung und Chaos. Im Folgenden soll ein chronologischer Überblick über die Geschehnisse des Zeitalters der Erleuchtung gegeben werden.

Das Königreich Britannia entsteht (1.Anes 0 ZE)

Aufgrund ihrer Taten während des Zeitalters der Dunkelheit, verehrt man Lord British und seine Gefolgsleute in ganz Sosaria als Helden. Viele der ehemals zerstrittenen Stadtstaaten beenden ihre Fehden und schliessen sich Britian an. Selbst die Zwerge von Minoc treten diesem Bündnis bei. So gelingt es Lord British, fast ganz Sosaria zu vereinigen. Das vereinigte Sosaria nennt er Britannia. Britannia wird regiert von ihm als König, sowie dem Großen Konzil. Dieses Konzil besteht aus den Lords der Städte

  • Britain (als Hauptstadt und Regierungssitz)
  • Minoc (Heimat der Zwerge)
  • Magincia (Stadt der Gelehrsamkeit)
  • Moonglow (Stadt der Magie)
  • Trinsic (Stadt der Paladine)
  • Skara Brae (Stadt der Waldläufer)
  • Jhelom (Stadt der Seefahrer)

Die Waldelfen von Yew bestehen auf Unabhängigkeit und treten dem Königreich nicht bei. Ebenso die Stadtstaaten Nujel'm und Occlo.

Neu Paws (24.Botol 1 ZE)

Das Dorf Paws, das während der Umwälzung, die dem Tode Exodus folgte, komplett im Sumpf versank, wird südlich vor den Toren Britians, im Schutz der Hauptstadt neu errichtet (In der heutigen Zeit trägt dieses Dorf den Namen „Brenau“).

Cove (4.Jal 5 ZE)

Auf einer Halbinsel südwestlich des Covetous Gebirges wird das Fischerdörfchen Cove erbaut.

Die Zyklopen Insel (16.Tarm 8 ZE)

Seefahrer entdecken das Volk der Zyklopen. Einst zu den Mächtigsten von Minax' Schöpfungen gehörend, haben sie sich gegen Ende der Kriege von der Hexe abgewandt und sich auf eine kleine Insel zurückgezogen, wo sie nach der Umwälzung ein Leben als Bauern und Schafhirten führten. Es beginnen Handelsbeziehungen zwischen den Zyklopen und Kaufleuten aus Britian und Trinsic. Die Zyklopen erlangen schnell einen Ruf für ihre unvergleichlichen Schmiedewaren und ihr exzellentes Gebräu.

Die Philosophie der Acht Tugenden (9.Purin 9 ZE)

Das Königreich Britannia blüht, wächst und gedeiht, doch den Bewohnern des Landes fehlt es an geistiger Erfülltheit, an Zielen und Werten. Denn anders als auf den meissten anderen Welten, gibt es in den zivilisierten und aufgeklärten Städten Britannias keinen weit verbreiteten Götterglauben. Lord British sieht dies, und belebt eine alte, längst in Vergessenheit geratene Philosophie neu. Die Philosophie der Drei Prinzipien, aus welcher die Acht Tugenden folgen. Die Drei Prinzipien, welche sind Liebe, Wahrheit und Mut, stellen laut der alten Philosophie die Grundsätze des menschlichen Daseins da. Aus ihnen folgen acht Tugenden, auf folgende Weise:

Aus Liebe entsteht Mitgefühl. Aus Wahrheit entsteht Ehrlichkeit. Aus Mut entsteht Tapferkeit.

Liebe und Wahrheit zusammen lassen Gerechtigkeit entstehen. Mut zusammen mit Liebe ergibt Aufopferung. Schliesslich wird Mut gepaart mit Wahrheit zu Ehre.

Verbinden sich Liebe, Wahrheit und Mut, so resultiert daraus Geistigkeit.

Die achte Tugend ist die Bescheidenheit. Sie ist unabhängig von den drei Prinzipien. Nach der Philosophie ist die Bescheidenheit das Gegenteil vom Stolz, welcher herrscht, wenn alle Prinzipien fehlen.

Die Ergründung der ursprünglichsten Bedeutung des Systems dieser Prinzipien und Tugenden, ist wie es in den alten Schriften vom „Weg des Avatar“ zu lesen ist, eine Aufgabe, wie sie nur von einem Menschen höchster Tugendhaftigkeit und innerer Festigkeit gelöst werden kann. Aber das durchschreiten und vollenden des Weges des Avatars ist bislang noch niemandem gelungen. Manche sagen, das der Fremde von einer anderen Welt, der vor Urzeiten Mondain, Minax und auch Exodus besiegte, derjenige ist, von dem die alten Schriften sprechen. Doch niemand weiss, ob diese Vermutungen stimmen und ob der Fremde jemals zurückkommen wird.

Als Symbole dieser Philosophie lässt Lord British über ganz Britannia verstreut für jede der acht Tugenden einen Schrein errichten.

Natürlich stößt diese Philosophie nicht bei allen Bewohnern Britannias auf Anklang. Schon bald erheben sich erste Proteste und es entstehen sogar Gegenbewegungen.

Die Tugenden des Chaos (10.Tarm 10 ZE)

Lord Blackthorn, regierender Lord von Britian, von jeher Freidenker und Exzentriker, versammelt all diejenigen unter sich, die sich durch die Tugenden des Lord British eingeschränkt und in ihrer Freiheit beraubt fühlen. Er ruft die Tugenden des Chaos aus, die in genauem Gegensatz zu den Tugenden der alten Philosophie stehen. Als Symbole seiner Philosophie lässt er die sieben alten Verliese Sosarias herhalten, allesamt Heimat böser Kreaturen, die das Ende der Triade des Bösen überdauerten. Er benennt die Verliese nach den Chaos-Tugenden, welche sind:

  • Covetous - Habgier, der Gegensatz zur Opferbereitschaft
  • Deceit - Täuschung, der Gegensatz zur Ehrlichkeit
  • Despise - Verschmähung, der Gegensatz zum Mitgefühl
  • Hythloth - Materialismus, der Gegensatz zur Geistigkeit
  • Destard - Feigheit, der Gegensatz zur Tapferkeit
  • Shame - Schande, der Gegensatz zur Ehre
  • Wrong - Unrecht, der Gegensatz zur Gerechtigkeit

Pax Hydros (2.Zerben 10 ZE)

Eine Gruppe von Menschen, die nicht dem System der Tugenden folgen will, sondern den Wassergott Hydros verehrt, geht freiwillig ins Exil und erbaut in Mitten des Großen Ozeanes die Wasserstadt Pax Hydros.

Neugründung der Academia Magica (13.Orm 23 ZE)

Die Magierakademie von Moonglow „Academia Magica“ wird in neu errichteten Gebäuden und Hörsäälen neu eröffnet, nachdem sie im Exodus-Krieg komplett zerstört wurde. Der Elf Giltrarianth wird Erster Erzmeister der Akademie, jedoch setzt er sich nach einigen Jahren zur Ruhe und übergibt das Amt an seinen Stellvertreter, Sir Tanalusta von Magincia, der auch heute noch die Akademie führt.

Das Ende des Schweigens (4.Inaras 30 ZE)

Die Mönche von Empath Abbey brechen zum ersten Mal seit der Zeit Mondains ihr Schweigegelübde. Da das Böse entgültig besiegt zu sein scheint, wollen sie von nun an ihre Trauer ablegen. Einige von ihnen wandern auf die Zyklopeninseln aus, um dort neue innere Ruhe zu finden.

Ankunft Fremder in Sosaria (21.Nuriel 60 ZE)

Immer mehr Fremde aus anderen Welten erreichen durch die Mondtore Britannia. Schon bald gründen sie ihre ersten Siedlungen und Städte. Am Delta des Minoc Flusses wird die Stadt Vesper erbaut, von einer geheimnisvoll anmutenden aber doch gutmütigen Gruppierung, die sich als Die Gilde der Drachen bezeichnet. Doch nicht nur rechtschaffene Fremde erreichen Sosaria durch die Mondtore, auch genug niederträchtiges Gesindel findet sich mit der Zeit ein.

Gründung Neu Schattentals (15.Opros 12 ZE)

Siedler, die sich die Bruderschaft der Dunkelheit nennen, gründen das Dorf Neu Schattental. Obwohl ihr Name Anderes suggerieren mag, tritt die Bruderschaft für das Gute und die Gerechtigkeit ein. Schon bald erweisen sie sich als treue und zuverlässige Diener Lord British's. Auch der berühmte, und oft für verrückt gehaltene elfische Erzmagus, Giltrarianth, ehemals Meister der Akademie zu Moonglow, erbaut seinen Turm in Neu Schattental.

Die Festung Neu-Schattental (anno 127 ZE)

Die dunkle Bruderschaft errichtet in Neu Schattental eine pompöse Festung aus dunklem Gestein, zu Ehren ihres Gründers Enrico von Paws. Fünf Jahre später ist das Bauwerk vollendet.

Der „von-Rüpeln Zwischenfall“ (anno 330 ZE, im Orm) Die Sippe Derer von Rüpeln wird von einem aufgebrachten Mob aus Britian verjagd, nachdem Sohn Bolzbold, seines Zeichens erster Steuereintreiber des Lord Blackthorn, einige Tage lang ununterbrochen mit seinem Schlägertrupp von Geschäft zu Geschäft zog und unverschämt hohe Steuern im Namen der Lords einforderte. Lord British weist die Verantwortung für den Zwischenfall von sich, und verweist auf Lord Blackthorns Unfähigkeit, seine Angestellten im Zaum zu halten. Lord Blackthorn enthält sich jedes Kommentares. Tagelang ist die Klatschpresse gefüllt von Artikeln über „Prügelbolzi“ und seine Frau Mama, die allem Anschein nach bei der Erziehung ihres Sohnes kläglich versagte. Das wütende Volk jagte die Sippe bis hinunter in die Sümpfe von Trinsic, wo sich die von Rüpeln ein wenig später mit Hilfe von Steuergeldern ein neues, umso prächtigeres Schloss errichten ließen.

Finstere Vorzeichen (anno 334 ZE, im Anes)

Es gibt Anzeichen, das sich die magische Versiegelung, die für mehr als 300 Jahre das Land Asoroth isolierte, instabil wird. Die Magier von Moonglow rätseln über den Grund und versuchen das Energiefeld zu stabilisieren.

Die Wiederkehr der Dunkelelfen (anno 335 ZE, im Jel)

Elfenähnliche Wesen von Ebenholz farbener Haut überfallen des Nachts einen Vorort von Skara Brae und hinterlassen Tod und Verwüstung. Die Gelehrten von Magincia identifizieren diese Kreaturen als Dunkelelfen, eine Rasse, die ähnlich wie die gutmütigen Gargoyles in der Unterwelt leben, jedoch von durchtriebener Bosheit sind. Die Dunkelelfen verließen die Unterwelt zuletzt vor vielen Hundert Jahren, zu Zeiten Minax. Diese richteten im Bann der Hexe große Verwüstungen an. Weitere Drowüberfälle folgen auf Farmen vor Britian und Elfensiedlungen in Yew.

Asoroth öffnet sich (anno 335 ZE, im Nuriel)

Das Energiefeld, das das Chaosland Astoroth umschloss, löst sich entgültig auf. Die Magier von Moonglow stehen vor einem Rätsel. Die Bewohner Astoroths - Orks, Echsenmenschen, Rattenmenschen, böse Gargoyles, Oger, Trolle, verrückte Schwarzmagier, Räuber und Verbrecher, strömen heraus in die Lande und verstreuen sich in den Wäldern rund um ihr ehemaliges „Gefängnis“, bis sie sich schliesslich innerhalb weniger Wochen, über ganz Britannia verteilt haben. Für mehr als 300 Jahre waren die Straßen und Wälder Britannias relativ sicher, nun lauern wieder hinter jedem Baum Monstren und Räuber auf den Reisenden

Feuerhammer-Zwerge verlieren den Verstand (anno 335 ZE, im Opros)

Die Männer des Zwergenclans Feuerhammer werden kollektiv von einer Geisteskrankheit heimgesucht. Mit Schaum vor den Mündern brechen sie von Minoc zu Fuß nach Yew auf, um den Waldelfen „Mit Väterchens gut polierter Axt ihre verfluchten grünen Schädel zu spalten!!“ Was in den Köpfen dieser Zwerge vorgeht, weiss niemand. Fakt ist nur, dass sie jeden, der sich ihnen in den Weg stellt, unangespitzt in den Boden stampfen. Südlich von Yew haben sie ihr Lager aufgeschlagen und planen von dort aus nun einen Angriff gegen die Elfensiedlungen.

Die Barbarenstämme vereinigen sich (anno 335 ZE, im Purin)

Die kriegerischen Barbarenstämme des hohen Nordens beenden plötzlich ihre Fehden untereinander und vereinen sich zum ersten Mal seit 400 Jahren wieder. Ihre Schamanen sagen eine große Schlacht vorraus, die das Ende des Zeitalters einleuten solle.

Das Böse kehrt zurück (anno 335 ZE, Ende Purin)

Ein Augenzeuge berichtet:

„Ein Reiter kam nach Vesper geritten, sichtlich angeschlagen, und verkündete, daß eine Armee von Orks die Stadt Cove überfallen und geplündert habe. Eine Armee wurde rasch gerüstet, schwere Kanonen auf grosse Schlachtschiffe geladen. Zwei Tage darauf liefen die Schiffe aus, die Fusstruppen zogen los, begleitet von Reiterscharen. Je näher die Truppen Cove kamen, umso häufiger fanden sie schwer angeschlagene Flüchtlinge, und noch mehr Tote… Von weitem hörten sie die Kanonen donnern - ein Hochgefühl ging durch die Truppen - ob dem Klang ihrer gewaltigen Armada. Als sie Cove erreichten sahen sie, fern vom Ufer Ihre Armada - oder das, was davon übrig war - Masten die aus dem Wasser ragten - keines der grossen Schlachtschiffe war entkommen. Der Schlachter, Ihr Anführer versuchte nun seine Truppen zu motivieren, die sichtlich verängstigt wirkten. Der erste Angriff riss ein gewaltiges Loch in die Reihen der Orks, jedoch wurde es nicht weniger Feinde, die Zahl der Angreifer jedoch schwand schnell … Der Schlachter lies seinen Barden den Rückzug blasen - mehr als die Hälfte seiner Truppen zurücklassend. Er rief einen der Gruppenführer zu sich, einen jungen Waldelf, der schon viele Kämpfe erlebt und durch seine Taktiken bekannt wurde. Sie teilten die Truppen in zwei Lager und führten nun einen Angriff von zwei Seiten auf das Lager der Orks. Alles schien gut zu verlaufen, die Orks fielen wie Mücken… als die hinterste Reihe der Krieger plötzlich erstaunt ausrief :“ Ein Hinterhalt„… Zurückblickend sahen die Krieger hunderte von Orks, die nun auf sie zustürmten. Nur wenige entkamen dieser Schlacht, um die Vorfälle zu berichten. Kaum hatten sie sich nach Vesper zurückgeschleppt, da kam ein Reiter, gekleidet mit den Farben der Parlamentarier von Magincia - er meldete schwere Kämpfe auf der Insel, die Parlamentarier seien nach Trinsic geflohen. Die Insel scheine verloren, eingenommen von dunklen Mächten, die die Elemente beschworen hätten. Verzweifelung machte sich breit… Tags darauf kam ein Boot in Trinsic an - 3 Verwundete hatten sich gerettet vor Piraten, die Jhelom plünderten und besetzt hielten. Welche Macht spielte dort Ihr Spiel? Der Präfekt von Vesper lies Boten zu den Städten schicken, und einen der die Abtei bei Yew warnen sollte… Die Gesandten von Trinsic und Minoc waren 2 Tage später wieder in Vesper um zu berichten. Man habe nichts auffälliges gesehen. Der Gesandte von Yew konnte berichten, dass die Waldelfen ihn empfingen, zuerst misstrauisch waren, ihm dann berichteten von zwei Angriffen der Drow bei Nacht, die sie zurückschlugen. Der Gesandte von der Abtei kam wenige Tage darauf, um zu berichten, daß er die Abtei leer und zerstört vorgefunden habe… Was soll mit den Inseln geschehen sein?“


Das Ende der alten Welt

…viele Jahre lang bekämpften sich Gut und Böse, ohne dass eine Seite total die Oberhand gewinnen konnte. Doch dann passierte Folgendes:

Trümmerfelder, zerstörte Gebäude und Leichen über Leichen. So sah Minoc die einst so stolze Stadt der Zwerge nach dem letzen großen Krieg aus.

Der Feldzug der dunklen Macht war durch das ganze Land gezogen und hatte dort sein Ende gefunden.

Die Orks kamen über Minoc herein, schnell zu Fuß wie sonst kaum ein anderes Lebewesen. Mit dumpfem Blutrausch in den Augen marschierten sie gen Minoc.

Orks und Zwerge, erbitterte Todfeinde, beide standen sich nun in einem finalen Kampf gegenüber.

Ungeordnet und mit lauten Schlachtrufen rückten die Orks immer näher nach Minoc, das Gold der Berge hatte sie angelockt. Der Zwerg Nomli Burgon, Sohn des Bartoks, sah die dunkle Masse der rasenden Orks zuerst. Er war eine stolze Wache Minocs und blies sofort in sein Horn. Laut und strahlend klang es durch ganz Minoc. Nur das Echo aus den nahen Bergen beantwortete seinen Ruf. Verzweifelt blies er noch einmal, noch lauter hinein. Quälende Ruhe. Doch nur wenige Augenblicke später die Erlösung. Ein anderes Horn antwortete mit hellem Klang, und sogleich fünf weitere. In Sekunden schallte es aus jedem Winkel in Minoc. Ein beeindruckendes Schauspiel und zugleich eine eindeutige Botschaft in Richtung der Angreifer.

Minoc war in Alarmbereitschaft und alle Zwerge rüsteten sich zum Kampf.

Leicht verwirrt verlangsamten die Orks ihren Marsch und sie erblickten hunderte zäher Zwerge mit großen Schilden auf dem Rücken und mit riesigen Streitäxten bewaffnet auf den Hügeln Minocs. Seite an Seite standen sie an der Stadtgrenze zu Minoc. Die Sonne ließ ihre Rüstungen in den mannigfaltigsten Farben erstrahlen. Hier und da blitzten Kettenhemden aus Mythril, Silber, Gold und zig anderen edlen Metallen. Man konnte meinen, die Berge selbst hätten die wertvollsten Edelsteine aus dem tiefsten Inneren Preis gegeben.

Die Orks hielten inne, vielleicht überrascht von der schnellen Reaktion der Zwerge auf ihren Aufmarsch, oder tatsächlich eingeschüchtert von dieser funkelnden Armee. Doch da trat ein größerer Ork hervor und brüllte laut etwas heraus. Sogleich von einer Sekunde auf die andere krachten schon Äxte und Schilde aufeinander.

Die Luft war urplötzlich erfüllt von wilden Schlachtrufen auf Alt-Zwergisch. Die Orks kämpften ungeordnet, laut brüllten auch sie Kommandos auf ihrer abscheulichen Sprache.

Die harten Zwerge bohrten sich durch die Linien der Orks. Dumpf klangen die Geräusche brechender Knochen und mit einem ekelhaften Klang drangen kalte Klingen in Fleisch ein. Hinter den Zwergen türmten sich zahlreiche Leichen des Todfeindes. Die zahlenmäßige Übermacht der Orks war erdrückend. Auf jeden Zwerg kamen gut und gerne 10 der grässlichen Kreaturen. Dennoch hielten sich die Zwerge erfüllt von Hass und Kampfesmut erstaunlich gut. Jeder Ork musste es bereuen einen Zwerg angegriffen zu haben, denn sogleich prasselten dutzende von Axtschlägen auf sie nieder.

Gerade als die Zwerge die Orks zurück zu drängen schienen, tauchten von den Hügeln am nahen Waldrand Orkschützen auf, genau im Rücken der Zwerge. Die Luft sirrte, und von einem Augenblick auf den anderen prasselten Pfeile wie ein Hagelschauer auf das Schlachtfeld nieder. Die Zwerge wurden nach und nach eingekesselt, und die Verluste wurden immer größer.

Nomli, Sohn des Bartoks, hatte wacker gekämpft. Auf ihn kamen gut und gerne 100 tote Orks in dieser Schlacht, doch als er sah, wie hoffnungslos die neue Situation war, nahm er erneut sein Horn. Und er blies so laut er konnte, er blies seine ganze Hoffnung und seine ganze Kraft in das Horn. Für einen Moment starrten alle auf ihn, egal ob Zwerg oder Ork.

Garak Dokur ein Bogenschütze der Orks, hasste dieses Geräusch des Hornes. Sein Kopf begann davon zu pochen. Ihm wurde übel und schwindlig. Voller Hass legte er mit seinem Bogen an und zielte genau auf Nomlis Brust. Mit aller Kraft spannte er den Bogen. Der Pfeil schoss auf den Zwerg zu und durchbohrte Nomlis Herz. Die Wucht des Pfeiles warf ihn zurück gegen einen Baum, wo ihn ein zweiter Pfeil Garaks in den Kopf traf.

Stolz brüllte Garak seinen Treffer hinaus, war doch der helle Klang des Hornes in jenem Augenblick verstummt, und einer der tapfersten Zwerge vernichtet. Gerade als die anderen Orks mit einstimmen wollten, trafen Garak an die zwei Dutzend Pfeile in den dunklen Körper. In einem tonlosen Schrei sackte er zusammen.

Und plötzlich dröhnten unzählige Hörner von Süd-Osten. Es waren die Reiter und Schützen aus Vesper. Sie hatten von dem Orkangriff erfahren und kamen den Zwergen zu Hilfe geeilt.

Schon erreichten die ersten Reiter die Reihen der Orks und schlugen eine Presche in ihre Reihen. Weiter weg sah man etwas von einer Hügelkuppe herab glitzern. Es waren die Bogenschützen die sich gerade neu formierten, um die Orks gezielt zu zerstreuen. Schon ging der erste Pfeilhagel auf die Orks nieder. Wildes Gezeter und Geschrei, teils aus Unverstand, teils aus Angst oder Ärger, drang von den Orks her über das Schlachtfeld. Das Blatt schien sich zu wenden.

Zwerge und Menschen hatten nun zueinander aufgeschlossen und kämpften entschlossen Seite an Seite gegen die dunklen Truppen. Siegessicher und mit neuem Mut schlugen sie sich immer weiter und weiter in die Linien der Orks hinein.

Plötzlich, als ein neuer Trupp nach vorne stürmte, flogen gar ein Dutzend rückwärts zurück und schlugen so hart auf den Boden auf, dass all ihre Knochen barsten.

Plötzlich hörte man von überall Schreie „Oger! Oger! Die Orks haben sich mit den Ogern verbündet!“.

Diese Nachricht zerstreute fürs erste die Ordnung der Menschen und Zwerge. Angst und Entsetzen standen in den Gesichtern vieler Kämpfer. Doch schnell wurde der Befehl zum Sammeln ausgerufen. Verzweifelt und mit neuem Mut trat man dem nun wieder in der Überzahl und stärkeren Feind entgegen.

Doch es sah nicht gut aus. Die Oger waren zahlreich und schienen schier unbesiegbar, und auch die Orks schien ein neuer, starker Kampfeswillen zu packen. Schon der Verzweiflung nahe kam eine neue Schreckensnachricht. Es waren Titanen gesehen worden. Vom Mut verlassen ergriffen die Ersten die Flucht. Wie weit sie kamen, wusste keiner.

Verbissen kämpften die Menschen und Zwerge gegen den übermächtigen Gegner. Rücken an Rücken standen sie, Blut klebte an ihren einst noch glänzenden Rüstungen. Dunkles widerliches Orkblut.

Doch dann geschah etwas Unfassbares. Man hörte einen lauten Ruf über das Schlachtfeld schallen. Er klang wie ein Befehl an den Himmel selbst. Sofort verfinsterte er sich und es brachen Blitze daraus hervor. Unzählbare gingen unter den Dunklen Truppen nieder. Es roch nach verbrannten Haaren und Fleisch. Die Orks johlten und kreischten.

Sogleich hörte man weitere Worte der Macht, mehrere dutzend Flammensäulen schossen an den Orks, Ogern und Titanen herauf. Gellende Schreie der Furcht dröhnten über das Schlachtfeld Minocs.

Viele bekannte Magier waren gekommen und ließen den Boden erbeben und die Luft erzittern. Mit ihnen trafen Truppen aus Britain gefolgt von vielen Helden aus dem ganzen Land ein, die sich gleich und ohne Zögern in die Schlacht warfen.

Es war ein Spektakel an Licht, Feuer und klingendem Stahl. Dies war wohl die größte Schlacht die man je gesehen hatte. Die Schlacht brodelte nun schon mehrere Stunden.

Nebel breitete sich aus und es rückten mehr Titanen, teils mit hellerer Haut als die anderen, nach. Es schien, als ob die Feinde aus einem unendlichen Vorrat schöpfen konnten. Mit ihnen kamen weitere Orks. Diese schienen direkt aus dem Chaos zu stammen. Ihre Hautfarbe war erdener und sie waren auch gut zwei Köpfe größer als die bisherigen Orks. Ehrfürchtig wurden sie von den anderen Ork Darkaz-Uruks genannt. Sie trugen große Zweihänder und kämpften sich durch die Massen der Verteidiger mit einer für Orks ungewöhnlichen Kampfkraft. Manches Auge mag auch Elfen auf der Seite der Zwerge gesehen haben, was sie aber bis heute noch abstreiten.

Erschöpft und ermüdet mussten die Verteidiger zusehen, wie sie immer weiter zurück gedrängt wurden. Der schieren Überzahl des Gegners vermochten sie nichts mehr entgegenzusetzen. Die Heerführer der Zwerge und Menschen hatten sich schnell zusammengefunden. Eine Entscheidung musste getroffen werden. Während des Kampfes wurde beraten, was zu tun ist, und nach mehreren heftigen Wortwechseln stand der Entschluss fest. Niemandem fiel dies leicht, doch es war aussichtslos. Mit schwerem Herzen vor allem in der Brust der Anführer der Zwerge und bei dem Anblick der immer zahlreicheren gefallenen Brüder blieb ihnen nur noch eines: Minoc aufgeben!

So geschah es, dass Minoc überrannt wurde. Die überlebenden Truppen der Menschen und Zwerge zerstreuten sich über das ganze Land. Doch die Entscheidung hatte noch andere schreckliche Konsequenzen. Vesper wurde während der großen Schlacht in Minoc niedergebrannt. Die meisten Kämpfer waren in der Schlacht um Minoc, als eine zweite Armee in Vesper einfiel und die wenigen verbliebenen Wachen schnell überrannten.

Kaum ein Kind oder eine Frau kam lebend aus Minoc und Vesper heraus. Es war ein grausames Schauspiel. Als einige der Kämpfer sich nach Vesper zurück ziehen wollten, wurden ihnen die Tore geöffnet. Trotz des Rauches vermuteten sie, dass die Orks es nicht geschafft hätten, die stolze Stadt Vesper niederzurennen. Doch als sich die Tore hinter ihnen schlossen sahen, sie sich von Dutzenden Orks umzingelt. Vesper war verloren.

In Britain bot sich ein ähnliches Schauspiel. Die dunkle Herrscherin selbst hatte sich mit der Hauptstadt befasst. Eine schwarze Wolke hatte sich nach dem Ausrücken der Ritter über Britain ausgebreitet. Und mit einem Heer aus Untoten der Minax wurden die restlichen Menschen aus Britain vertrieben. Viele erkannten die Gefahr jedoch zu spät und starben in der Welle des Unheils, die die Stadt verschlang.

Gerade, als es begann, aus den dunklen Wolken Feuer zu regnen, ging aus dem Schloss des Lord British ein heller Lichtschein aus. Er erstreckte sich über ganz Britain. Und der Feuerregen erlosch zischend und aus ihm wurden klare Regentropfen.

Die Untoten erstarrten in ihrer Bewegung und schienen zu Statuen geworden zu sein. Die Winde standen still. Man konnte meinen, die Welt selbst habe aufgehört, sich zu bewegen. Kurze Zeit vernahm man keinen Laut mehr. Alles wartete auf das, was nun geschehen würde.

Lord British selbst war hervorgetreten, sich dem alles entscheidenden Kampf zu stellen. So standen sich Minax und Lord British gegenüber; Gut und Böse; Licht und Schatten.

Wer Lord British schon einmal gesehen hatte, hätte ihn dort nicht wieder erkannt. Seine Haut schien golden zu glänzen, eine Krone aus weissem Feuer schwebte über seinem Kopf, und seine Augen flammten auf. Das Königliche Emblem auf seiner Brust begann zu glühen und zu pulsieren. Er schien immer größer zu werden, sein Atem schien endlos laut zu sein. „Diesen Kampf werdet ihr nicht gewinnen Hexe!“ Seine sonst so sanfte Stimme hallte wie scharfer Donner über das Land und brach sich tausendfach in allen Bergen.

Die Haare der Hexe waren Feuerzungen, die zischelnd um sich griffen. Ihre Augen glichen der einer Schlange, dennoch strahlte sie eine betörende Schönheit aus. Sie war umgeben von einer dunklen, bedrohlich pulsierenden Aura, bestehend aus den Schatten der Äonen der Dunkelheit. Ihre Augen glänzten vor Hass und Ekel. Ihre Feindschaft schien immer größer zu werden, als söge sie alle Böswilligkeit, Leid und Ungerechtigkeit dieser Welt in sich auf.

Der Glanz, der von Lord British ausging, näherte sich Minax und Minax dunkler Schatten breitete sich ebenso aus. Als sie aufeinander stießen, erzitterte die Erde und ein ohrenbetäubender Lärm, der einem den Verstand rauben konnte, wurde begleitet von fernem Donnern.

Es begann zu stürmen, die Welt verfinsterte sich. Blitze gigantischen Außmaßes zogen am Himmel entlang und entflammten allenorts Häuser und Wälder, wo sie niedergingen. Ein schrecklicher Wind begann loszubrechen. Die stärksten Bäume wurden mit ihrem Erdreich herausgerissen wie Grashalme.

Minax öffnete ihren Mund und es ertönte ein Gesang, der einem Menschen das Blut in den Adern gefrieren ließ. Immer lauter und schriller erklang es aus ihrer Kehle. Lord British schien zusammenzusinken. Der markerschütternde Gesang schien ihn zu verletzen. Er ging in die Knie und gleichzeitig schienen die Urgewalten um sie herum um das Doppelte anzuwachsen. Er fasste sich krampfend an sein Herz. Seine Augen quollen hervor und er wollte atmen, doch es ging nicht.

Die helle Krone erblasste und das Emblem pulsierte nicht mehr, auch die Aura wurde schwächer. Er sank in sich und krümmte sich in schier entsetzlichen Qualen. Die Welt um ihn herum schien das gleiche Schicksal zu teilen. Er zitterte wie Espenlaub am ganzen Körper und sein ganzer Körper alterte, als ob Jahre in Sekunden vergingen.

Er wurde immer magerer und schwächer. Zugleich erstarkte Minax. Ihre Macht wurde größer und größer. Aus dem Gesang wurde ein abscheuliches Lachen. Ein Lachen von solcher Widerlichkeit, wie es kein Sterblicher je vernommen hatte. Immer lauter schallte es über das ganze Land und saugte aus allem Leben den Mut. Sie erhob ihre Stimme und es gellte in alle Winkel der Welt.

„Oh, British Ihr alter Narr. Eure Herrschaft ist vorbei. Nun werde ich endlich herrschen, nur ich allein.“ sprach sie mit tausend Stimmen zu Lord British und sie lachte erneut.

„Nein Minax“, keuchte Lord British mit schwacher Stimme. Doch etwas lag in dieser, das selbst Minax erschaudern ließ. Er rang nach Luft und entgegnete: „Ihr werdet niemals herrschen, niemals, hört ihr?“

Lord British sah nur noch einen Ausweg. Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Um ihn herum wirbelte ein leuchtender Nebel und seine Füße hoben vom Boden ab. Die Menschen der Welt spürten plötzlich etwas. Der Lord sammelte die Kraft aus allen, die ihm treu ergeben waren. So versanken auch sie in regungsloser Anspannung.

In ganz Sosaria standen alle guten Wesen still und ergaben sich dem Flehen des Lords, ihm zu helfen. Die Welt verstummte, nichts rührte sich mehr. Kein Windhauch. Totenstille herrschte in der noch eben vom Lärm umspülten Welt.

Und dann geschah es. Leise, ganz leise begannen viele Stimmen ein liebliches Lied zu singen. Lord British regte sich und die Stimmen sangen lauter. Es war ein Lied von solchem Wohlklang, dass es einem das Herz erwärmte und alle Sorgen von einem abfielen. Tränen schossen in die Augen selbst der schlechtesten Menschen und augenblicklich hatte nichts mehr eine Bedeutung, außer der Liebe.

Langsam schwebten kleine Lichtstrahlen um den alten Herrscher herum. Immer mehr wurden es. Sie schienen von überall her zu kommen. Inzwischen schon einige Fuß über dem Boden schwebend entflammte sich das Emblem auf seiner Brust wieder in gleißendem Licht und die Krone strahlte heller den je.

Lord British zog sein Schwert und es funkelte in Tausenden von Farben, als wäre es aus feinstem Diamant. Minax stand indessen regungslos dar. Ihre Augen waren voller Hass. Sie kreischte und versuchte nun ihrerseits den Klängen des Liedes zu entfliehen.

Lord British holte aus und er traf sie mit aller Kraft. Doch das Schwert zerbrach in Tausende von Stücken. Ein schreckliches Grinsen umspielte die Mundwinkel der Hexe.

Lord British konzentrierte sich nun noch stärker. Alle Energien musste er sammeln. Selbst aus dem fernen Yew erschalten nun die Stimmen unzählbarer Elfen. Der Klang des Liedes war jetzt unwiderstehlich.

Die Erde bebte. Minax bewarf Lord British mit Feuerblitzen. Blut stob wie ein Schleier auf. Sein Fleisch war verbrannt. Er schwebte immer noch regungslos in der Luft. Blut schoss an ihm herunter, sein Gesicht war verbittert und Tränen der Liebe und der Güte rannen an ihm herunter.

An Minax Hand formte sich eine Peitsche aus Feuer und Lava. Sie holte aus und die sieben Schwänze der Hass-Peitsche trafen ihn mit voller Wucht. Ein Schlag, dem kein sterbliches Wesen gewachsen wäre. Da erkannte Minax, dass Lord British nicht einfach nur ein Mensch war. Er war die Verkörperung des Guten in den Menschen. Er existierte so lange, wie es das Gute in den Herzen der Menschen geben würde. Und wenn nicht in menschlicher Gestalt so in ihren Taten und Tugenden.

Er zitterte am ganzen Körper, und gerade als Minax zu einem weiteren, verheerenden Schlag ausholen wollte, sprang er auf sie. Nein er sprang nicht auf sie, er sprang in sie hinein.

Minax stutze, doch dann begann sie zu schreien. Nicht irgend ein Schrei, es war der Schrei eines Entsetzten, der wusste, das seine letzte Stunde geschlagen hat.

Ihre Augen schwollen an, sie waren voller Angst. Sie krampfte sich zusammen und ein Feuer brannte in ihr, das nicht von Flammen genährt wurde. Das Lied der Tausend Stimmen, welches eben noch von überall um sie herum zu kommen schien, drang nun aus ihrem Innersten hervor. Das Unwahrscheinlichste, was denkbar war, geschah in diesem Augenblick. Minax spührte zum ersten Mal in ihrem Leben Liebe.

Ihre Haut begann zu reißen. In höllischen Schmerzen bäumte sie sich auf. Aus den Rissen drang ein gleißendes Licht, und brach von Sekunde zu Sekunde strahlender daraus hervor. Dann löste sich aus ihrem rechten Auge eine Träne. Langsam fiel sie zu Boden. Als sie aufschlug, zerbarst Minax wie diese Träne in Tausend Teile und mit ihr - Seine Majestät Lord British.

Lord British hatte sich geopfert für all die guten Wesen auf der Welt Sosaria.

Mit Minax verschwand ein Großteil der Dunklen Truppen, aber Vesper blieb von den Orks besetzt und Minoc zerstört.

Von da an begann das Zeitalter der Stille. Nichts mehr war zu hören von den natürlichen Geräuschen der Welt, wie das Zwitschern der Vögel oder das Säuseln des Windes. Es war so, als wäre die gute und die böse Welt in Trauer versunken, über den Verlust ihrer Herrscher.

Danach folgte das Zeitalter der Stille.


Vom Zeitalter der Stille

Die Welt war verstummt, sie schien still zu stehen.

Nichts nahm mehr seinen gewohnten Lauf, alles war irgendwie fremd und anders.

Während dieser Zeit schien es weder Gut noch Böse zu geben. Oder schlief es nur?

Die Welt selbst schien immer schwächer zu werden, als ob auch sie in Trauer versunken war. An manchen Stellen gab es riesige Risse im Erdboden. Das große Ost Meer brodelte, als würde es kochen. Bäume und Tiere starben. Vieles schien einfach zu versinken im ewigen Strudel der Zeit.

In dieser Zeit begannen die Menschen zu beten.

Viele Jahre nach der großen Schlacht schloss sich ein Rat der Weisen zusammen. Mächtige Magier und Forscher waren zusammen gekommen, um etwas zu besprechen.

Ein blauer Stern, der dennoch auch rötlich schimmerte, war am Horizont aufgetaucht. Was es damit auf sich habe und ob er etwas mit dem Stillstand der Welt zu tun hatte, wollten sie in Erfahrung bringen. Sie trafen sich viele Tage, Wochen und Monate. Es wurde heiß diskutiert und immer wieder die abstrusesten Vermutungen aufgestellt. Unter ihnen war ein Forscher mit Namen Namias Runin. Er behauptete die ganzen Monate lang, dass dieser Stern näher komme. Er wurde oft deswegen ausgelacht, denn die Weisen hatten schon eine Erklärung für das Größerwerden des Sterns. Sie waren sich einig, dass er wachse, und das machte ihnen mehr Sorgen. „Warum sollte dieser wunderbare Stern unter all den Sternen und Planeten direkt auf uns zu fliegen?“, lachte einer der Ältesten unter ihnen den jungen Namias aus.

Nachts, wenn ihn keiner sah, stahl er sich hinaus und schaute durch das große Fernrohr zu diesem Stern hinauf. Er sah wundervoll aus. Hypnotisch schimmerte er in allen blauen und roten Tönen die man sich nur vorstellen konnte. Ab und an stiegen große rote Lichtfontänen von diesem Stern auf.

So sehr Namias auch davon fasziniert war, genauso trat ihm auch eiskalter Schweiß der Angst auf die Stirn, wenn er ihn ansah. Seine Finger wurden klamm und steif. Dennoch konnte er nicht von ihm lassen. Er musste ihn immer und immer wieder betrachten.

Später, als der Stern, den Namias eindeutig als einen Komet erkannt hatte, schon so groß war wie ein Mond, begannen die Menschen unruhig zu werden. Hier und da kamen wilde Mutmaßungen auf, und plötzlich hieß es von vielen Menschen, es wäre die Erlösung. Der Beginn eines neuen Zeitalters. Er würde sie alle zu mächtigen Kriegern und weisen Menschen machen. Und so wurde errechnet, wann der Komet das ganze Himmelszelt überdecken würde und das Göttliche Licht sie alle unsterblich werden ließe.

Wieder trafen sich große Gelehrte und Wissende aus allen Völkern. Nur die Elfen blieben aus. Viele Boten waren ausgesandt worden, um sie zu unterrichten, aber keiner von ihnen fand Yew, in den wirren elfischen Wäldern. Die einstigen Wege waren verschwunden, als ob die Natur selbst die Elfen verborgen halten wollte. Manche glaubten, die Elfen wären mit der Zerstörung Minax und Lord British verschwunden.

In Wahrheit aber hatten die Elfen die Gefahr, aber auch das Gute in dem Kometen lange erkannt. Ihre größte Siedlung Yew war immer noch dort, wo sie schon seit Jahrhunderten lag. Doch hatten sie schon zu lange zusehen müssen, wie ungeschickte Füße auf dem wunderschönen Boden der Wälder Yews wanderten, ohne diesem die nötige Ehrfurcht entgegen zu bringen.

In ihrer ihnen eigenen Art veränderten sie das Antlitz des Waldes. Seit dieser Zeit umgab die Wälder von Yew ein noch größeres Geheimnis, als es ohnehin schon war und nur die wenigsten Menschen waren in der Lage, sich nicht hoffnungslos in ihnen zu verlaufen.

Einige Waldelfen waren zu den Menschen gegangen und versuchten ihnen klar zu machen was durch den Stern passieren würde und man dieses nicht unterschätzen dürfe. Jene Menschen, die das hörten, schenkten ihnen kaum Beachtung. Sie waren blind vor Gier nach Macht. Die Zusammenkunft der Weisen ergab, dass es nur noch 98 Tage dauern würde, bis das Licht das ganze Himmelszelt überflutet.

So begann man weit und breit Aufträge für die größten Festivitäten zu erteilen, die die Welt je gesehen hatte. Es wurde alles Gold ausgegeben und alles verkauft, was man hatte, nur für das Fest der Macht. Jeder wollte so viel wie irgend möglich für das Opfer, welches man dem Licht als Geschenk anbieten wollte, zusammentragen. Das Licht schien alle in eine Art Trance zu werfen, der selbst die Vernünftigsten mit der Zeit erlegen waren.

In den stinkenden und dreckigen Lagern der Orks gab es ebenfalls Verwirrung. Aber niemand, selbst der mächtigste Schamane unter ihnen Urukar konnte es erklären, und so wurde es für ein Elfending gehalten; misstrauisch angeschaut aber ignoriert.

Die Drow, die seit jeher das Licht scheuten, verbargen sich in tiefen Höhlen, um ja nicht das grelle und eklige Licht sehen oder gar spüren zu müssen. In dieser Zeit war nie ein Dunkelelf mehr gesehen worden, was die Menschen in ihrem Glauben bestärkte, dass dieser Stern nur etwas Gutes zu bedeuten hatte.

Bei den Zwergen war man mehr als nur misstrauisch. Sie waren nicht mehr viele, und daher mussten sie aufpassen, was sie glaubten. Einige meinten, dass es ein riesiger Edelstein sein müsse und er würde ihnen ewigen, unsagbaren Reichtum bringen. Doch die Überzahl hielt es für irgendeine Art Zauber. Und so kam es, dass die Zwerge in ihrer Furcht um dieses unerklärliche Zauberding beschlossen, ihre Stadt vollständig in die schützenden Berge zu schlagen. Hinter mächtigen Steinwällen hörte man es seit jenem Tage dröhnen von kräftigen Schlägen gegen den Stein. Unmengen an Nahrungsmitteln schleppten die Zwerge in die Stollen. Keinem Menschen war es gestattet, die Stollen zu betreten, könnte doch das seltsame Ding am Himmel dadurch auf sie aufmerksam werden.

Namias derweil versuchte immer noch vergebens, die großen Weisen davon zu überzeugen, dass dieser Komet eine Gefahr sei und kein Segen. Doch sie verspotteten ihn erneut und ließen ihn von den Wachen entfernen. Niedergeschlagen und zutiefst bestürzt musste er erkennen das sie alle nach Macht gierten und ganz und gar ihren Verstand verloren hatten.

Dennoch konnte er ein paar Freunde, die nicht nach Macht strebten, davon überzeugen, was geschehen könnte. Mit ihnen zog er in die Mitte von Britannia. Dort errichteten sie ein kleines Lager. Insgesamt waren wohl 100 Menschen mit ihm gekommen, die wie er an der Erlösung zweifelten. Gemeinsam gaben sie sich die Stärke, dem Licht zu widerstehen.

Die Tage verstrichen und der Himmel wurde immer heller. Das Licht brannte nun sofort in den Augen, sobald man hinauf sah. Es wurde immer wärmer, immer schwüler. Die Luft war drückend schwer, man konnte kaum noch atmen. Am siebenundneunzigsten Tag war die Hitze nicht mehr zu ertragen. Namias saß am Waldrand der kleinen Lichtung und der Schweiß schoss in Strömen aus seinen Poren. Die Müdigkeit übermannte ihn fast. Den anderen schien es auch nicht besser zu gehen. Nächte hatte es schon seit einer Woche nicht mehr gegeben, es war immerzu Tag. Egal wann, egal wo auf der Oberfläche Sosarias, es war Tag. Oh, wie er dieses Wort plötzlich verabscheute - Tag immer zu Tag - immer und überall Licht. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Gerade als er eingedöst war, geschah etwas.

Es wurde laut um ihn herum. Zuerst klang es wie das Brodeln aus einem riesigen Topf. Er riss die Augen auf und starrte auf den kleinen Teich neben ihm. Er kochte. Sein Blick huschte zum Himmel hinauf. Doch was er dort sah, raubte ihm fast den Verstand. Der Himmel stand in Flammen. Gleißendes Licht strahlte herunter und Flammenzungen tänzelten über dem Firmament.

Wenige Augenblicke später gab es einen ohrenbetäubenden Knall und die Erde erbebte unter einer gewaltigen Kraft. Namias wurde von den Füßen gerissen und schlug hart auf den ausgedörrten Waldboden. Dort lag er, unfähig sich aufzurichten, und die Erde krachte nur so unter ihm. Überall um ihn herum wurden Bäume wie von unsichtbarer Hand entwurzelt. Die Welt schien zu zerbersten. In diesen Lärm mischten sich Schreie und Kreischen der Menschen um ihn herum.

Die Erde bebte immer noch, als man ein Zischen hörte. Erst war es leise und wurde von dem Durcheinander der ängstlichen Ausrufe auf der Lichtung fast überdeckt. Doch schnell wurde es immer lauter, begleitet von einem sirrendem hohen Ton. Namias versuchte langsam aufzustehen und herauszufinden, woher das Geräusch kam und was es damit auf sich hatte. Er erspähte über dem gesamten Horizont eine immer größer werdende Wolke, dunkel und bedrohlich.

Als er genauer hinsah, erkannte er, dass sie nicht größer wurde sondern näher kam. Laut brüllte er zu den anderen Menschen, sie sollen sich hinlegen oder Deckung suchen. Er selbst warf sich dort, wo er stand, auf den Boden hinter einen kleinen Fels. Um ihn herum rannten die Menschen kreischend und verrückt vor Angst herum. Und da brach die Druckwelle des Einschlags über sie herein. Bäume wurden wie Strohhalme umgeknickt und hinfort gerissen. Die Zelte wurden in kleine Teile zerfetzt. So mancher wurde von der heftigen Druckwelle mitgerissen und nie wieder gesehen. Die Druckwelle packte große Felsen wie kleine Kieselsteine und warf sie gegen die Bäume.

Diese vernichtende Schauspiel fand in ganz Sosaria seine Bühne. Viele Lebewesen mussten bei dieser Druckwelle sterben. Drei volle Tage und Nächte hielten die Stürme an, die den ganzen Himmel verdunkelten und wie ein todbringendes Chaos über allem wüteten. Es war ein unerklärliches und großes Glück, dass der Planet wohl nicht ganz zerborsten war.

Doch die Verwüstungen sollten das Antlitz der Welt für immer verändern.

Denn immer wenn Wesen in Not sind und beten, werden neue Götter geboren….


Vom Umzug der Zwerge in die neue Stadt

Nach dem Fall.

Das Zeitalter der Stille, Minoc war gefallen, und die letzten Überlebenden der Zwerge, die sich allmählich wieder sammelten, konnten sich nur zaghaft an die vorläufigen Zelte gewöhnen. Viele machten sich einen Scherz, und nannten sich neuerdings Barbarenzwerge. Die Kriegsherren und der Rat, zumindest das, was davon übrig blieb kamen oft zusammen, und spekulierten, wie man denn nun die Orks aus ihrer Stadt vertreiben könnte. Nach langen Nächten, sinnlosen Entscheidungen, und vielen Opfern unter den Auskundschaftern fand man sich in einer misslichen Lage wieder. Einige schlugen vor, sich nach Norden durchzukämpfen, und sich in den Nordminen unterzubringen. Wieder andere meinten, es wäre das Beste, die Qualen einer Seereise auf sich zu nehmen, und zur Eisinsel auszuwandern, wo man dann auch ohne eine ständige Menschenplage Leben könnte. Keine dieser Vorschläge war aber viel versprechend. Seid den ältesten Erzählungen ihrer Ahnen war Minoc ihre Heimat, tausende Zwerge haben ihr Blut vergossen, um diese zu schützen, Jahrhunderte wurden ihre Geschichten dort erzählt. Aber nun…

Drei Jahre später, Nach langem Diskutieren und taktischen Fehlpässen gab es keine direkten Veränderungen. Minoc war inzwischen von Orks dem Erdboden gleich gemacht. Nur noch einige Trümmer waren von der einst so stolzen Stadt zu sehen. Viele Orks schienen sich nicht mehr dort zu befinden, doch die gesamte Gegend um Vesper und Minoc herum war nun gefährlich geworden. Kaum ein Tag, wo einer der Kundschafter, die beauftragt waren, alles noch brauchbare einzusammeln, schwer verwundet zurückkam. In dieser Zeit bildeten sich viele Zwergenkrieger, die es sich zur Aufgabe machten, Händler und Kutschen auf ihrem Weg zu beschützen. Einige, die damals Schmied und Miner waren, zählten dazu. Mit der Waffengewalt sah es aber schlecht aus. Da den Zwergen in den Ostwäldern an Minen fehlten, konnte man Erz meist nur von Kundschaften er schmuggeln, und auch dies nur sehr dürftig. Die Waffen und Rüstungen waren meist noch aus den Tagen des Krieges, viele davon mehr als reparaturbedürftig. Kaum eine Waffe taugte auch nur noch zum Holzhacken. Auch die Zelte wurden den Zwergen allmählich zuwider. Und noch immer beriet sich der Rat fast täglich darüber, was sie den nun tun könnten.

Gormaek

Eines Tages kam ein Kundschafter mit einem alten, verstaubten Buch zurück. Der Titel lautete: „Bericht vom Auswandern aus der alten Stadt“ Der Schreiber hieß Gormaek. Ein Name, den nur noch wenige kannten. Es handelte sich um den Ahnen, der in Erzählungen den ersten Stein auf Minoc baute.

Das Besondere an diesem Buch war, dass es in der alten Schrift, und in der noch älteren Sprache geschrieben war. Es gab in der Notsiedlung keinen einzigen Zwerg, der diese Sprache noch kannte. Zuviel wurde mit dem letzten Krieg zerstört. Nach den Zeichnungen in diesem Buch war es aber scheinbar lebensnotwendig, denn sie beschrieben den Ablauf des Auswanderns aus der alten Zwergen Festung. Bis dahin hielt man diese für eine Legende, doch dieses Buch, soweit ersichtlich, berichtete ihren Standort.

Der Lösung ihrer Probleme so nah, aber kein Zwerg wusste mehr diese Sprache zu übersetzen. Nach einer alten Legende war es aber einmal einem Elfen vergönnt, diese Sprache zu erlernen. Sein Name war nicht bekannt, nur, dass er ein Schreiber und Forscher war. Er musste auch ein sehr guter Freund der Zwerge gewesen sein, denn Zwerge geben ihre Sprache normalerweise nicht weiter. Nun gut, aber woher sollte man wissen, wo dieser Elf, der jetzt noch Leben dürfte, sich aufhält, oder, ob dieser nicht auch schon längst getötet wurde.

Eine lange Suche folgte, Jahre vergingen bis dahin, und man fand ihn letztendlich, abgeschieden, aber den Zwergen nach wie vor wohl gesonnen. Innerhalb einer Woche übersetzte er den größten Teil des Buchtextes. So konnte man den kompletten Pfad zur alten Stadt zurückverfolgen. Was nicht übersetzt werden konnte, war, zur Beunruhigung des Rates, der Grund für das Auswandern. Es könnte ja sein, dass sie zerstört wurde“ meinte einer, Vielleicht ist sie auch Überfallen worden!. Misstrauen in der Unternehmung sammelte sich, obwohl sie noch nicht einmal gefasst wurde. Der Rat beschloss dennoch, die alte Stadt aufzusuchen, und schickte die Besten, noch lebenden Kundschafter auf die Reise.

Nach Monaten trafen einige dieser nach und nach wieder ein und berichteten über die Zustände der Welt. Leider kam keiner auch nur in die Nähe der alten Berge, welche die verschollene Stadt verbergen. Inzwischen war alle Hoffnung entschwunden, dass diese noch existierte.

Monate strichen in das Land, und das Klima wurde zunehmend kälter. Den Zwergen wurde es sehr unangenehm, denn Regen konnten sie nach wie vor nicht ausstehen. Auch das Wild, was man schoss, konnte nicht mehr für die ganze Kolonie reichen, und es war unter ihrem Stolz, Wildpferde zu verspeisen.

Rettung?

Endlich meldete sich per Bote ein Kundschafter, der bis dahin verschollen war. Nach längerer Suche war er auf einen Eingang mit alter Khuzdul-Schrift gestoßen. Nach einiger Kleinarbeit konnte er sich einen kleinen Spalt in den Fels schlagen, und kam in einer riesigen Höhle an. Er sah auf dem Boden riesige Pilze steigen, und überall glitzerte der Boden von Erz. Das Licht seiner kleinen Fackel wurde so stark reflektiert, das die ganze Höhle schwach beleuchtet wurde. Nachdem sich seine Augen an die wunderbare Dunkelheit gewöhnt hatte, sah er in weiter entfernte Mauern. Mauern einer riesigen Stadt, einer Festung gleichend. Als er bis zu der Stadtmauer, die noch verschlossen war, vorgedrungen war, sah er ein Schild, welches von Staub nur so regnete, wischte es sauber, und las eine alte Schrift, die der Menschenschrift ähnelte. „Was ihr seht, sind die heiligen Mauern der Khazad-gathal (Zwergen Festung), Seyd ihr gekommen, um zu töten, werdet ihr getötet, seyd ihr hier, um zu forschen, so forschet abseits, seyd ihr hier, zu handeln, wartet auf einen Zwerg, und tretet mit diesem ein. Jeder Wicht, der es wagt, sich in die heilige Stadt ohne Erlaubnis zu begeben, wird gerichtet.“

Der Rat war außer sich, das zu hören. Sofort wurde ein Trupp Erkunder mit Kriegern gesandt, um sich, ohne Zeit zu verlieren, auf den Weg zu machen, den der Kundschafter angab.

Es war ein Marsch, erst durch schlammiges Gebiet, tiefsten Dschungel und Wüste. Einige Zwerge konnten diese Strapazen nicht mehr aushalten, und fielen einfach zu Boden, den letzten Wunsch auf den Lippen, in einem Felsen zu erliegen. Dies machte den Trupp noch langsamer, da kein Zwerg diesen den Wunsch verneinen wollte, es wäre einfach unter der Würde eines Solchen. Nachdem sich die letzten Tage eher als mild und heiter erwiesen, ging es ohne Vorwarnung zu starken Schneefällen über. Nun wussten Sie, warum es so wenige Kundschafter zurück geschafft hatten. Im tiefsten Schneesturm zogen sie durch das Land, was nun nach einem verheerenden Schlachtfeld des Bösen aussah. Doch schon in der Ferne sahen sie die Felsen, die die Festung beherbergte. Drei Tage später erreichten sie den Ort. Vor der großen Tür, die inzwischen geöffnet war, empfing sie auch schon der Kundschafter, wohlgenährt, und froh zu sehen, dass seine Botschaft ankam.

Die Festung

Nach kurzen Willkommensgrüßen wartete man nicht lange, und begab sich zu den Toren der Stadt. Der Kundschafter hat nicht übertrieben, ein gewaltiges Tor, und eine noch gewaltigere Mauer. „Ihr ahnt gar nicht, wie schwer es war, herauszufinden, wie man sie öffnet“ erklärte der Kundschafter, und führte am Tor Bewegungsabläufe aus, die noch heute ein Geheimnis unter den Zwergen sind. Kurz danach erschütterte das Beben der uralten Mechanik den Erdboden, und das Tor hob sich langsam. Wenige Schritte später wurde den Neuankömmlingen deutlich, warum die Stadt verlassen wurde. „Es scheint mir, dass es ein großes Beben war, aber auch ein Akt des Bösen ist nicht auszuschließen.“ „So hoffen wir, dass es nur ein Beben war.“

Der Aufmarsch der Zwerge, so wurde die Auswanderung genannt, und nun scheint sie sich zu wiederholen, nur umgekehrt. Die restlichen Zwerge, die zurückgeblieben waren, kamen nach und nach dazu, und die Aufräumarbeiten gingen voran. Der Königspalast, die Festung, und die einzelnen Häuser waren zum Großteil wieder erbaut. Während sich die Menschen mit einem großen Lichtstrahl am Himmel beschäftigten, was die Zwerge als Werke der verwerflichen Menschen Magie abhandelten, waren bereits sämtliche Angehörige ihrer Kolonie eingetroffen.

Der Aufprall

Die Aufräumarbeiten waren beinahe abgeschlossen, als es plötzlich ein starkes Beben gab. Durch den Eingang kam ein solch gewaltiger Lichtblitz, dass die Torwächter im Außenposten für eine Woche erblindeten. Durch das Beben fiel kurz darauf das Tor zu, und von da an war Stille.


Vom Zeitalter der Götter

Nach den Verwüstungen des Minax-Krieges und dem Tode Lord Britishs, so wie der großen Katastrophe des Kometen, die Sosaria und seine Einwohner mehr denn je beutelte, hielt bei vielen der Menschen der urzeitliche Götterglaube wieder Einzug. Denn in den Zeiten von Angst und Schrecken suchten sie einen Gott, an den sie sich klammern konnten.

Auch als sich Sosaria in den folgenden Jahrzehnten von den Verwüstungen erholte, blieb der Götterglaube zentral.

Die kommenden Jahrhunderte waren geprägt vom Wiedererstarken der Zivilisation. Neue Königreiche formten sich, und Alte, wie das Britannische Reich, kamen zu neuer Blüte und Wohlstand unter neuen Königen.

Das Zeitalter war gleichbedeutend mit dem Aufstieg der beiden mächtigsten Religionen dieser Ära, und den Konflikten und Kriegen, die zwischen ihren Priesterschaften schwelten.

Dies war zum einen die Kirche Myrrdins, des neuen Gottes des Britannischen Reiches, mit ihren prunkvollen Tempelbauten in der Reichshauptstadt Britain und ihrer gefürchteten Inquisition.

Auf der anderen Seite stand die Gemeinschaft des Einen, die Tulaera I R'adicor'bratark, die die Triarchie von Kelth'Azun errichteten, von Anhängern Myrrdins als „Dämonenanbeter“ verschrien, doch ganz so einfach schien man die Trennline zwischen Gut und Böse nicht ziehen zu können.

Eine dritte Priesterschaft, die zeitweise beträchtliche Macht ansammelte, war der Orden eines geheimnisvollen Sonnengottes, Ordo adoris solis, die man auch Sonnenanbeter nannte. Doch ihre Macht verging mit den Jahren, verweht wie Sand in den Winden der Zeit.

Ungebrochen hingegen war der Glaube an Hydros, dem Herrn der Meere, dem bereits seit dem Zeitalter der Erleuchtung die Enklave von Pax Hydros und die Piraten der Zwielichtsinseln huldigten, so wie an die Götter der verschiedenen nicht-menschlichen Völker.

Das Britannische Reich, so wie zuvor der Vier-Städte-Bund, aus dem es hervorging, erlebte im Folgenden sehr turbulente Jahre, mit vielen Thronwechseln zwischen Seitenlinien des royalen Hauses, oft geschwächt durch übermäßigen Einfluss der Kirche Myrrdins. Erst in den letzten Jahren unter Tane, der den Einfluss der Kirche zurückdrängen konnte, ist so etwas wie Stabilität eingekehrt.

Die Liste der Königinnen und Könige des Vier-Städte-Bundes bzw. des Britannischen Reiches im Zeitalter der Götter:

  • Thomas Unauwen
  • Korwin Angrond
  • Allegra de Lavran
  • Jebor Schattenheim von Trinsic
  • Tane Jebor Schattenheim von Trinsic (seit 1396)

Die Triarchie von Kelth Azun breitete sich in den zerstörten Landen des Nord-Ostens aus und befreite Vesper von den letzten Truppen Minax.

Die Festung Schattental, im Grenzland zwischen Britannischem Reich und dem Gebiet der Triarchie gelegen, wurde in den Jahren des Konfliktes der beiden Religionen zweimal belagert, zerstört und wieder aufgebaut. Dem Britannischen Reich angehörig, erlebt die heutige Provinz Schattental derzeit eine neue Blüte, und macht der Hauptstadt Britain mehr und mehr den Status des wirtschaftlichen Zentrums des Reiches streitig.

Auch den Zwergen ist es gelungen, ihre alte Stadt Khazad Gathal zu neuer Pracht zu führen, und ein mächtiges Königreich unter dem Berg zu errichten. Ihre Ambosse erklingen wieder, und der Handel mit den Reichen der Menschen floriert.

In den letzten Jahren verstärkt sich der Eindruck, dass die Götter mehr und mehr aus dem Alltag der Menschen Sosarias verschwinden. Die einst mächtigen Oberhäupter der Kirche Myrrdins und der Triarchie treten kaum noch öffentlich in Erscheinung. Lange ist es her, dass man Priesterinnen oder Priester Myrrdins oder des Einen hat Wunder wirken sehen.

Diese Schwäche der Götter spürte einer Wesenheit namens Exogorgon, und versuchte, über die durch den Kometeneinschlag geschwächte Weltensplitterhülle in Sosaria einzudringen. Dies konnte von mutigen Heldinnen und Helden im letzten Moment verhindert werden.

Was mag die Zukunft bringen? Neigt sich das Zeitalter der Götter dem Ende zu?


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rollenspiel/shardgeschichte/shardgeschichte.txt · Zuletzt geändert: 2023/04/12 18:24 von amber-rose