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rollenspiel:geschichten:geschichte-des-sternenstrahls

Der gefallene Stern

Es geschah vor langer Zeit und doch erinnere ich mich als wäre es gestern gewesen. Ein gleißendes Licht erhellte den Himmel und ließ ihn leuchten wie viele Sonnen. Die Menschen waren sich Uneins über dieses Ereignis, so verbarg sich mancher zitternd vor Angst in seinem Haus, manch andrer starrte fasziniert in den Himmel, wie gelähmt vom Himmelslicht, und wiederum andre sahen in diesem Ereignis ein göttliches Zeichen, unwissend, wie nah sie der Antwort damit bereits lagen.

Doch so schnell wie es gekommen war, verging das Licht. Einem Speer aus glühendem Metall gleich schoss ein hell blendendes Objekt auf die Erde nieder und ließ bei seinem unvermeidlichen Aufschlag diese in der gesamten bekannten Welt erzittern.

Getrieben von Wissensdurst und Neugierde entsandten die Reiche Kundschafter, um zu ergründen was es mit diesem Ereignis auf sich hatte, allen voran das Reich der Elfen und das britannische Reich der Menschen. Es vergingen viel Monde bis der Ort gefunden wurde, an dem man den Einschlag vermutete. Dieser hatte eine tiefe Höhle in das harte Gestein getrieben, doch vom Objekt selbst war nichts zu sehen. So schickten die Elfen und die Menschen einige Wenige in die Höhle, um zu finden, was auch immer diese Höhle geformt hatte.

Als die Delegation tiefer in die Höhle vorstieß staunten sie nicht schlecht, als ihnen aus der weiten Tiefe ein strahlendes Licht entgegen schien, so rein, dass es selbst die Elfen in ihrem Innersten Berührte, heller als die weiten Sterne am Firmament und doch schien es keinen zu blenden. So waren es die Elfen, tief berührt vom gleißenden Licht, die als Erste erkannten, dass es sich um ein Geschenk der Götter handeln musste, ein Geschenk der höchsten Gottheiten der Elfen, der Göttereltern Ilindir und Alasior selbst.

Doch als sie weiter in die Höhle vorstoßen wollten, um dieses Geschenk zu bergen und an sich zu nehmen, erschütterte ein weiteres Beben die Erde, die Tiefe der Höhle stürzte in einem lauten Krachen zusammen und verwehrte den Suchenden den weiteren Vormarsch. Unmut machte sich breit unter der Delegation. Den Elfen brannte es mit tiefer Sehnsucht nach dem Geschenk ihrer Götter und die Menschen, die sich scheinbar all den Strapazen umsonst ausgesetzt hatten, waren nicht willens mit leeren Händen zu gehen. Ein Streit entbrannte zwischen den Abgesandten der beiden Völkern, wer denn nun dieses kostbare Geschenk bergen dürfte, nicht willens es mit dem andren Volk zu teilen.

Da entstiegen der tiefen Erde seltsame leuchtende Gestalten und fielen mit Magie und blanker Kraft über die Streitenden her. Mühsam und der Verzweiflung nahe erwehrten sich Menschen und Elfen gemeinsam, Seite an Seite, den Angriffen der Geschöpfe, aller Streit schien vergessen.

Der Kampf schien sich in die Endlosigkeit zu ziehen und für jedes gefallene der seltsamen Geschöpfe entstieg ein neues der Erde. So wurde die ungleiche Gruppe immer weiter aus der Höhle getrieben und als sie schließlich an deren Ausgang angekommen war verschloss ein letztes Beben auch den weiteren Weg hinab, sodass nur eine kleine Höhle zurück blieb. Die seltsamen Geschöpfe verlieben im Dunkeln der Höhle und zeigten keinerlei Interesse diese weiter zu verlassen. Mühsam und geschunden vom Kampf bargen beide Völker ihre Streiter und einige der erlegten Geschöpfe, der Weg zum Stern jedoch schien ihnen verwehrt.

So verstanden die Elfen, dass die Götter nicht wollten, dass dieses kostbare Geschenk, der Stern selbst, geborgen wird und auch die Menschen mussten diese Lektion schmerzlich erfahren.

Doch angesichts des schweren Weges und der harten Prüfung in der Höhle ließen die Götter milde walten und anstelle der besiegten Geschöpfe blieben Fragmente des Sterns zurück, sodass die Kinder der Götter diese an sich nehmen konnten, um der Größe ihrer göttlichen Eltern zu huldigen.

Als jedoch die Kinder von Ilindir und Alasior, von der Absicht getrieben mit der kostbaren Fracht Heim zu kehren, an den Menschen vorbei schritten erkannten die Elfen das Opfer, welches die Menschen gebracht hatten, um gemeinsam mit ihnen aus der Höhle zu entkommen.

Wie durch ein Wunder hatte es unter den Elfen, als ältestes Volk der bekannten Welt, geschult durch ihr hohes Alter und der langen Zeit, keine Opfer gegeben. Doch die Menschen, als junges Volk und gezeichnet von Fehlern, hatte es deutlich schwerer getroffen. Nicht jeder war den tiefen der Höhle entkommen, als hätten die Götter selbst entschieden, dass jene die zurück geblieben waren nicht bereit für diese Prüfung gewesen seien. Doch auch unter den Menschen hatte es wenige gegeben, die offenbar wie die Elfen selbst, von den Göttern für würdig befunden wurden und den weiten Weg aus der Höhle erstritten hatten.

So kam es, dass die Elfen, von ihren Göttereltern beschenkt mit Weisheit, den Entschluss fassten dieses Opfer zu würdigen und bevor sie zurück in ihre Heimat zogen übergaben sie den Menschen die Hälfte der Fragmente. Die Stätte selbst sollte fortan als Prüfung für jene dienen, welche die Nähe zu den Göttereltern und ihrem Kind, dem Gott und Erschaffer der Menschen, suchten, als Ziel und Entlohnung die kostbaren Fragmente.

Vom Sternenstahl

Die Zeit nach den Ereignissen, um die Höhle des gefallenen Sterns, verging und beide Völker huldigten ihren Göttern über die erbeuteten Sternfragmente. Bis eines Tages beim Volke der Hochelfen eines der Fragmente, durch heute ungeklärte Ursache, in ein Feuer fiel und ein seltsames Verhalten zeigte. Es schien sich zu verflüssigen, aber mit nichts zu verbinden, nicht einmal die Asche blieb haften.

Sofort wurden die erfahrensten Metallurgen und Bergleute des Volkes konsultiert und Versuche mit verschiedenen im Volke gängigen Metallen gemacht, mit keinem Ergebnis. Erst als man ein, als Schwarzstein bekanntes, Material mit dem flüssigen Sternfragment zusammenführte verbanden sich die beiden Metalle, wobei sämtliche Dunkelheit aus dem Gemisch verschwand, und beide Metalle nach dem Abkühlen in einer dem Schwarzstein nicht minder harten Legierung zurück blieb. Es war als wollten die Götter sagen, dass in jedem Licht auch etwas Dunkelheit innewohnt, selbst wenn man diese nicht mehr sieht. Diese Legierung sollte fortan Sternenstahl genannt werden.

Allen vom Hochelfenvolk, welche die Prüfung um die Höhle des gefallenen Sterns bestanden, war es fortan gestattet diesen Sternstahl im Gedenken und zur Ehre ihrer Göttereltern zu tragen. In Erinnerung an ihre damalige Entscheidung, zum Opfer der Menschen, sandten sie ein Rezept mit dem Wissen über die Herstellung an diese. Doch die Menschen, gezeichnet von Fehlern und geblendet von Eifer zu ihrer Gottheit, entschieden in ihrer höchsten Instanz in Glaubensfragen, der Kirche Myrrdins, dass nur die reinsten und Mitglieder des Ordens, welche die Prüfung bestanden, den Stahl tragen dürften. Der Allgemeinheit und den vielen Gläubigen des Göttersohns blieb diese Ehre unter Strafe verwehrt.

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